Neurologie

Die Forschung liefert zunehmend Hinweise darauf, dass Medikamente zur Gewichtsreduktion auch über ihre ursprüngliche Anwendung hinaus bei weiteren Indikationen wirksam sein könnten. Eine neue Studie zeigt, dass insbesondere GLP-1-Rezeptoragonisten wie Semaglutid und Liraglutid den Verlauf von Substanzgebrauchsstörungen positiv beeinflussen könnten.

Bei der Suche nach Alternativen zu den D2-Rezeptor­antagonisten bei Schizophrenie tut sich was: Forschende aus den USA stellen Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit eines Muskarinrezeptoragonisten vor.

Auf der Jahrestagung der Schweizerischen Gesellschaft für Neurologie berichtete Prof. Dr. Matthias Mehling, Universität Basel, über neurologische Nebenwirkungen von Checkpoint-Inhibitoren. Obwohl diese selten sind, können sie schwerwiegend sein und erfordern gegebenenfalls einen Therapieabbruch und die Behandlung mit hochdosierten Kortikosteroiden.

Ein plötzlich auftretender Kopfschmerz, der zur Dauerbelastung wird, kann auf den «neu aufgetretenen täglichen Kopfschmerz» (NDPH) hinweisen. Ein entscheidendes Merkmal: Betroffene erinnern sich genau an den Beginn der Symptome.

Bei einem von sechs Menschen mit embolischem Schlaganfall bleibt die Ursache trotz adäquater Diagnostik unbekannt. Um das Risiko frühzeitig zu erkennen und Rezidive zu vermeiden, sind optimierte Strategien gefragt. Drei Fachgesellschaften haben ein Consensus-Statement zum ESUS (embolic stroke of undetermined source) verfasst.

«Time is brain» – dieser Leitsatz bleibt bei Schlaganfällen entscheidend. Prof. Dr. Alexander Tarnutzer, Kantonsspital Baden, zeigt, wie wichtig schnelles Handeln ist, um bleibende Schäden zu verhindern und welche Schritte zur Vorbeugung eines erneuten Schlaganfalls ergriffen werden sollten.

In den letzten zwei bis drei Jahren ist der Begriff «Brain Fog» oder «Gehirnnebel» immer mehr in den Fokus gerückt – nicht nur als Begleitsymptom von Long Covid oder einer Depression, sondern auch im Zusammenhang mit den Wechseljahren. Was sich hinter dem Phänomen verbirgt und welche Rolle die Hormone spielen, erklärte Prof. Dr. Petra Stute, Leitende Ärztin und stellvertretende Chefärztin Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinik für Frauenheilkunde Bern, am FomF Gynäkologie Update Refresher.

Mehr als die Hälfte der Betroffenen mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) weist eine Substanzgebrauchsstörung auf. PD Dr. Dr. Pascal Burger, Klinik Zugersee, erklärt, warum Patienten mit ADHS zur Sucht neigen, und was Betroffenen empfohlen werden kann – und was nicht.

Antipsychotika wie Clozapin werden häufig mit einem erhöhten Risiko für Infektionen der Atemwege in Verbindung gebracht. Frühere Studien hatten jedoch Schwierigkeiten, die Auswirkungen des Medikaments von den allgemeinen gesundheitlichen Risiken, die mit Schizophrenie einhergehen, zu unterscheiden. Eine aktuelle Registerstudie aus Dänemark liefert nun eindeutigere Erkenntnisse.

Die Nachfrage nach neuen Therapien bei Migräne ist gross. Eine Option ist die Blockade des Ganglion sphenopalatinum, die auf unterschiedliche Arten durchgeführt werden kann. Jede davon hat eigene Vor- und Nachteilen.

Neue Studien legen nahe, dass auch Patienten mit ischämischem Schlaganfall bis zu 24 Stunden nach Symptombeginn von einer Thrombolyse profitieren könnten. Trotz ähnlicher Ergebnisse nach 90 Tagen wurde bei vielen die Durchblutung erfolgreich wiederhergestellt.

Jeder Fünfte leidet irgendwann in seinem Leben an chronischem Juckreiz. Anhaltender Pruritus kann den Schlaf und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Allerdings ist es manchmal nicht so einfach, die Ursache zu finden und in einigen Fällen dauert es, bis die Therapie greift.

Anfallssuppressiva können weit mehr als epileptische Anfälle unterdrücken. Weitere Indikationen sind u.a. die Therapie von neuropathischen Schmerzen sowie die Mi­gräneprophylaxe. Allerdings gilt es, mögliche Neben- und Wechselwirkungen zu beachten.

In der Schweiz leidet bis zu einem Drittel der Bevölkerung unter leichten, jeder Zehnte gar unter erheblichen Schlafstörungen. Benzodiazepine und Z-Substanzen werden am häufigsten verschrieben – wegen der Risiken allerdings sehr oft mit einem schlechten Gewissen. Professor Dr. Stefan Neuner-Jehle, Institut für Hausarztmedizin Zürich, gab am Top Five Symposium von Mepha Tipps für Screening, Beratung und Behandlung.

Brennende Schmerzen in der Nacht, Fazialisparese und Meningismus können auf eine Neuroborreliose hinweisen. Behandelt wird mit Antibiotika. Aber nicht länger als zwei bis drei Wochen, wie es in einer aktualisierten Leitlinie heisst. Was gibt es sonst noch Neues zur Therapie der Infektion?