Retinopathie schreitet bei jungen Diabetikern rasant voran
Wer schon in der Jugend einen Typ-2-Diabetes entwickelt, muss offensichtlich besonders um sein Augenlicht fürchten, zeigt eine neue Studie. Besonders der HbA1c-Wert war dabei ein starker Prädiktor für eine Retinopathie. Eine gute Blutzuckerkontrolle ist daher auch für die Augengesundheit wichtig.
Laut der TODAY (Treatment Options for Type 2 Diabetes in Adolescents and Youth)-Studie lassen sich schon nach zwölfjähriger Diabetesdauer bei fast der Hälfte der jungen Typ-2-Patienten Anzeichen einer diabetischen Retinopathie erkennen (1). Im Rahmen der US-amerikanischen Studie wurde bei 517 Jugendlichen mit Typ-2-Diabetes eine Retina-Fotografie angefertigt. Die Patienten waren zum Zeitpunkt der Aufnahme (2010 bis 2011) im Schnitt 13,7 Jahre alt, die mittlere Diabetesdauer lag bei 4,9 Jahren. Nach sieben Jahren wurde die Untersuchung bei 367 Patienten wiederholt und mithilfe der Early Treatment Diabetic Retinopathy Study (ETDRS)-Skala ausgewertet.
Blutzucker besonders engmaschig kontrollieren
Bei den inzwischen im Mittel 25,4 Jahre alten Teilnehmern mit einer Diabetesdauer von zwölf Jahren liess sich jetzt bei 49 Prozent irgendeine Form einer diabetischen Retinopathie (DR) nachweisen. 39 Prozent hatten eine sehr milde oder milde nichtproliferative DR (NPDR). Sechs Prozent hatten bereits eine mittelschwere bis schwere NPDR und 3,8 Prozent eine proliferative DR.