SGLT2-Hemmer

Etwa jeder fünfte Patient in einer Schweizer Hausarztpraxis leidet an einer chronischen Nierenerkrankung. Ein frühes Screening und ein multifaktorielles Management sind für das Aufhalten der Progression von entscheidender Bedeutung. Mit der Zulassung der SGLT2-Hemmer und dem nichtsteroidalen Mineralokortikoidantagonisten Finerenon hat die medikamentöse Therapie in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt.

Das kardiovaskuläre Nieren-Stoffwechsel-Syndrom ist eine Multiorgan­erkrankung und gehört zu den grössten Bedrohungen für die Gesundheit. Wer als Arzt über die Gefahren, die von dieser Störung ausgehen, Bescheid weiss, kann beizeiten gegensteuern und die Gesundheit seiner Patienten schützen.

Betablocker, SGLT2-Hemmer und Statine schützen unbestritten vor primären oder sekundären kardiovaskulären Ereignissen. Doch das gelingt nicht ganz ohne ­Nebenwirkungen. Drei Kollegen haben die einzelnen Wirkstoffe unter die Lupe genommen.

In erster Linie werden SGLT2-Inhibitoren noch immer zur Behandlung des Typ-2-Diabetes verordnet. Doch die Substanzen können weitaus mehr. Sie verbessern die Pro­gnose sowohl bei chronischer als auch bei akuter Herzinsuffizienz und wirken sich positiv auf die Nierenfunktion aus.

Sowohl GLP1 (Glucagon-Like Peptide 1)-Rezeptoragonisten als auch SGLT2 (Sodium dependent Glucose Co-transporter 2)-Hemmer schützen Menschen mit Typ-2-Diabetes wirksam vor Herz-Kreislauf-Komplikationen. Bei Hochrisikokonstellation sind SGLT2-Hemmer vermutlich den GLP1-Rezeptoragonisten überlegen, fand ein australisches Forscherteam heraus.