Medical Tribune
15. Apr. 2024So kann es weitergehen

Prostatakarzinom: Strategien nach intensivierter systemischer Behandlung

Bei Patienten mit fortgeschrittenem hormonsensitivem Prostatakarzinom wird oft eine intensive systemische Therapie angewendet. Auf dem ASCO Genitourinary Cancers Symposium 2024 wurden verschiedene Behandlungsoptionen für Patienten diskutiert, die trotz bereits erfolgter Behandlung mit ADT, Docetaxel und einer neuen antihormonellen Substanz einen Krankheitsfortschritt zeigten.

Science Photo Library/ZEPHYR

Ein Fallbeispiel wurde von Dr. Elizabeth A. Guancial vom Florida Cancer Specialists & Research Institute präsentiert (1): Ein Patient mit Prostatakarzinom und symptomatischen Knochenmetastasen, der mit ADT, Docetaxel und Darolutamid behandelt wurde, sich aber nach 18 Monaten mit neuen Knochenfiliae konfrontiert vorstellte.

Das Auditorium stimmte über verschiedene Behandlungsmöglichkeiten ab, wobei kein eindeutiger Sieger erzielt wurde:

  • Switch auf andere NHA mit oder ohne zusätzlichen PARP-Inhibitor
  • erneute Chemotherapie, aber mit Cabazitaxel
  • Radioligandentherapie mit Lutetium-177 (177Lu-PSMA)
  • Radionuklidtherapie mit Radium-223
  • stereotaktische Bestrahlung mit weiterer Gabe von Darolutamid

Switch auf einen anderen NHA

Professor Dr. Dr. Zachary R. Reichert von der University of Michigan Medical School betonte, dass verschiedene Faktoren wie Mutationen des Androgenrezeptors (AR), AR-Splice-Varianten, oder das Ausweichen auf andere Signalübertragungswege zum Therapieversagen beitragen könnten (2). Meist seien mehrere Faktoren involviert. Die Suche nach prädiktiven Biomarkern für ein Ansprechen auf eine weitere NHA gestaltet sich daher schwierig. Dennoch sei die Einbeziehung klinischer und biologischer prognostischer Biomarker in die Entscheidungsfindung entscheidend.

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