Medical Tribune
26. Mai 2023Nach der Immuntherapie

Komplette Remission bei Blasen- und Nierenzellkarzinomen – und nun?

Eine Subgruppe von Patienten mit Nierenzell- und Blasenkarzinomen spricht sehr gut auf Regime mit Checkpoint-Inhibitoren an. Doch die Nebenwirkungen sind teils erheblich. Es stellt sich daher die Frage, wie man nach einer Remission weiter verfahren sollte.

Experten diskutierten, wie nach einer Remission eines Blasen- oder Nierenzellkarzinoms zu verfahren ist.
courtneyk/gettyimages

Die Toxizität systemischer Regime ist mitunter hoch, auch wegen der Behandlungs­dauer. Möglicherweise sei es aber gar nicht notwendig, Immuntherapien über lange Zeiträume durchzuführen, erklärt Dr. ­Cristina ­Suárez, Hospital Universitari Vall d‘Hebron, Barcelona (1). Die Deeskalation der Systemtherapie durch geringere Dosen, weniger Substanzen oder kürzere Dauer könnte nicht nur Nebenwirkungen und Kosten verringern und die Lebensqualität verbessern, sondern möglicherweise auch Resistenzen reduzieren. Zudem trage eine bessere Patientenselektion zur De­eskalation bei.

Cutoff bei zehn Prozent Verringerung der Tumorlast

Standard für die Erstlinie des meta­stasierten Nierenzellkarzinoms sind auf einer Immuntherapie basierende Kombinationen. Wie lange eine Immuntherapie dauern muss, um den klinischen Benefit aufrechtzuerhalten, ist unbekannt. In diesem Zusammenhang verwies Dr. ­Suárez auf eine kleine Phase-II-Studie zu intermittierend verabreichtem Nivo­lumab bei anti­angiogenetisch vorbehandelten mRCC-Patienten. Erkrankte mit mehr als zehnprozentiger Verringerung der Tumorlast begannen eine therapiefreie Beob­achtungsphase.

Nahm die Tumorlast wieder um mehr als zehn Prozent zu, erhielten sie erneut Nivo­lumab. Von den fünf Personen mit einer Unterbrechung der CPI-Behandlung musste nur eine erneut damit beginnen. Vier erzielten ein Ansprechen für median 34 Wochen. Keine erlitt in der Therapiepause einen Krankheitsprogress gemäss ­RECIST, betont Dr. ­Suárez.

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