Medical Tribune
20. Okt. 2025Kleinkind mit Harnwegsinfekt und mehrfach resistenten E. coli

ESBL-E.coli: Fehlende Kinderformulierungen erschweren Therapie

Die Rate an Infektionen mit einem mehrfach resistenten ESBL (Extended-Spectrum-Betalaktamase)-E.coli ist in der Schweiz gering, aber doch relevant. Weil Kinderformulierungen für wichtige Medikamente fehlen, sind die Therapieoptionen insbesondere für die kleinen Patienten stark eingeschränkt. Wie Säuglinge und Kleinkinder dennoch therapiert werden können, erläuterte Dr. Andrea Duppenthaler, Infektiologin und Kinderärztin am Inselspital Bern, anhand eines Patientenfalls, den sie in ihrem Hauptvortrag beim KHM-Jahreskongress vorstellte.

Carbapenem-resistente Enterobacteriaceae 3D-Illustration
sveta/stock.adobe.com

Dr. Duppenthaler schilderte den Fall der 13 Monate alten Anna, die bisher gesund war, aber seit fünf Tagen Fieber ohne weitere Symptome hatte.

Blut- und Urinanalysen zeigten einen Nitrit-positiven Harnwegsinfekt (HWI) mit Leukozyturie und signifikanter Bakteriurie. Aufgrund des Verdachts auf eine Pyelonephritis und Annas stabilem Allgemeinzustand begann man eine orale Antibiotikatherapie und legte eine Urinkultur an – ein Standardverfahren bei Kindern mit Verdacht auf Pyelonephritis.

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