ESBL-E.coli: Fehlende Kinderformulierungen erschweren Therapie
Die Rate an Infektionen mit einem mehrfach resistenten ESBL (Extended-Spectrum-Betalaktamase)-E.coli ist in der Schweiz gering, aber doch relevant. Weil Kinderformulierungen für wichtige Medikamente fehlen, sind die Therapieoptionen insbesondere für die kleinen Patienten stark eingeschränkt. Wie Säuglinge und Kleinkinder dennoch therapiert werden können, erläuterte Dr. Andrea Duppenthaler, Infektiologin und Kinderärztin am Inselspital Bern, anhand eines Patientenfalls, den sie in ihrem Hauptvortrag beim KHM-Jahreskongress vorstellte.

Dr. Duppenthaler schilderte den Fall der 13 Monate alten Anna, die bisher gesund war, aber seit fünf Tagen Fieber ohne weitere Symptome hatte.
Blut- und Urinanalysen zeigten einen Nitrit-positiven Harnwegsinfekt (HWI) mit Leukozyturie und signifikanter Bakteriurie. Aufgrund des Verdachts auf eine Pyelonephritis und Annas stabilem Allgemeinzustand begann man eine orale Antibiotikatherapie und legte eine Urinkultur an – ein Standardverfahren bei Kindern mit Verdacht auf Pyelonephritis.
- Buettcher M et al. Swiss consensus recommendations on urinary tract infections in children. Eur J Pediatr. 2021 Mar;180(3):663-674. doi: 10.1007/s00431-020-03714-4.
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