Medical Tribune
15. Sept. 2025

Migräne-Therapie: Vorsicht bei vaskulären Komorbiditäten

CGRP (Calcitonin-gene-related Peptide) ist ein Schlüsselfaktor bei der Entstehung von Migräne, spielt pathophysiologisch, aber auch beim Schlaganfall eine Rolle. CGRP-gerichtete Therapien sind wirksamer und besser verträglich als herkömmliche Migränemedikamente – zumindest bei jungen Patienten. Aber wie sieht es bei Menschen mit vaskulären Komorbiditäten aus? Eine aktuelle Übersichtsarbeit lieferte wichtige Erkenntnisse.

Junge Frau injiziert Medikament mit einem Pen
Andrey Popov/stock.adobe.com

Die neuen CGRP-gerichteten Therapien, wie monoklonale Antikörper und Gepante, gibt es seit ca. fünf Jahren. Sie haben seitdem die Migräneprophylaxe revolutioniert. Sie hemmen gezielt den CGRP-Signalweg und gelten zunehmend als First-Line-Therapie bei Migräne.

CGRP ist nicht nur ein zentraler Faktor in der Pathogenese der Migräne, sondern spielt aufgrund seines vasodilatatorischen Potenzials bei kardiovaskulären Erkrankungen, z. B. einem Schlaganfall, eine protektive Rolle. Es könnte die Durchblutung verbessern und möglicherweise das Penumbra-Gewebe, also bedrohtes, aber noch nicht irreversibel geschädigtes Hirngewebe, retten. Zudem schützt es die Blut-Hirn-Schranke und hat antioxidative, antiinflam­matorische sowie antiapoptotische Effekte. Angesichts dieser Mechanismen stellt sich die Frage, ob die Behandlung mit CGRP-Hemmern das Risiko für Schlaganfälle erhöht.

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