Eine Alkoholkonsumstörung kommt selten allein
Die Aufrechterhaltung der Alkoholabstinenz über einen längeren Zeitraum ist für Patienten mit einer Alkoholkonsumstörung herausfordernd. Auf alle Fälle sollte den Betroffenen eine umfassende, multidisziplinäre Behandlung angeboten werden. Sie ist mit einem besseren Outcome assoziiert.

Alkoholkonsum ist einer der wichtigsten Ursachen für vorzeitigen Tod in der Altersgruppe der 15- bis 49-Jährigen und in Europa für 5 % der vorzeitigen Todesfälle in dieser Gruppe verantwortlich.
Alkoholkonsumstörungen treten selten als alleinstehende Diagnose auf, sondern sind zumeist ein Folgeproblem von anderen zugrundeliegenden psychiatrischen Diagnosen, die sich oft begünstigend auf die Aufrechterhaltung der Alkoholkonsumstörung auswirken.
Hier sind vor allem affektive Störungen, Angsterkrankungen, Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis, Zwangserkrankungen, posttraumatische Belastungsstörungen, chronische Schmerzen und Schlafstörungen zu nennen. Eine Behandlung dieser zugrundeliegenden Erkrankungen ist daher für die Betreuung der Betroffenen essenziell.
Sommer L. et al. Klinische Abteilung für Sozialpsychiatrie, Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Comprehensive Center for Clinical Neurosciences and Mental Health, MedUni Wien, Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP), Wien, 2.–5.4.25