Medical Tribune
18. Juni 2025Zwischen Skylla und Charybdis

Management der antirheumatischen Therapie nach Krebserkrankung

Die antirheumatische Therapie bei Patienten mit Krebserkrankungen in der Vorgeschichte ist eine heikle Angelegenheit. Denn das Malignomrisiko steigt sowohl durch etliche antiinflammatorische Wirkstoffe als auch durch hohe Krankheitsaktivität. Die EULAR hat nun praktische Empfehlungen veröffentlicht.

Bei der antirheumatischen Therapie nach einer Krebserkrankung gilt es einiges zu beachten.
photophonie/stock.adobe.com

Mit der alternden Gesellschaft und Fortschritten in der Onkologie wächst die Zahl der Menschen, die eine Krebserkrankung überlebt haben. Entwickeln sie eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, stehen Rheumatologen vor einem Dilemma.

Denn sowohl rheumatische Erkrankungen selbst als auch antiinflammatorische Therapien können Malignome begünstigen (s. Kasten). Im Praxisalltag fällt es oft schwer, Nutzen und Risiken einer neuen oder fortgesetzten Therapie abzuwägen. Studien­daten gibt es zu diesem Thema bisher kaum, auch Expertenwissen ist rar.

Eine 27-köpfige EULAR-Taskforce unter Dr. Eden Sebbag vom Universitätsklinikum Strassburg hat nach umfassender Literaturrecherche Empfehlungen erarbeitet (1). Sie analysierte Studien von 2010 bis 2022 zu Patienten mit RA, Spondyloarthritis oder Psoriasisarthritis, die eine zielgerichtete Therapie erhielten und eine Krebserkrankung in der Vorgeschichte hatten. Nach Analyse entsprechender Publikationen aus den Jahren 2010 bis 2022 formulierte die Taskforce vier übergeordnete Prinzipien (s. Kasten) und folgende «Points to consider»:

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.