Medical Tribune
7. März 2025Weniger Herzinsuffizienz, aber keine geringere Sterblichkeit

Spironolacton nach Herzinfarkt

Spironolacton kann das Risiko für Herzinsuffizienz bei Patienten nach einem Herzinfarkt senken. Laut neuen Studienergebnissen beeinflusst das Medikament jedoch weder die Sterblichkeitsrate noch andere schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse signifikant.

Nach einem Herzinfarkt senkte Spironolacton das Herzinsuffizienz-Risiko.
Kzenon/stock.adobe.com

Spironolacton gehört zur Gruppe der kaliumsparenden Diuretika und blockiert als Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonist (MRA) das Steroidhormon Aldosteron. Dadurch scheidet der Körper vermehrt Wasser und Natrium aus. Es wird vor allem bei Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Aszites, Ödemen und hormonellen Störungen eingesetzt.

Die multizentrische, prospektive, randomisierte und placebokontrollierte CLEAR-SYNERGY-Studie (OASIS 9) untersuchte, ob Spironolacton das Risiko für Herzinsuffizienz, Schlaganfall und Tod nach einem Herzinfarkt senken kann. Die Ergebnisse wurden bei den American Heart Association Scientific Sessions 2024 vorgestellt (1) und zeitgleich im New England Journal of Medicine veröffentlicht (2).

Für die Studie rekrutierten Forscher 7062 Patienten aus 14 Ländern, die nach einem akuten Herzinfarkt eine perkutane Koronarintervention erhalten hatten. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug drei Jahre, das Durchschnittsalter lag bei 61 Jahren. 20,4 % der Teilnehmer waren Frauen. 95 % hatten einen ST-Hebungsinfarkt (STEMI), 4,9 % einen Nicht-ST-Hebungsinfarkt (NSTEMI). Die Patienten wurden zufällig in vier Gruppen eingeteilt und erhielten entweder Spironolacton und Colchicin, Colchicin und Placebo, Spironolacton und Placebo oder zwei Placebos – jeweils so bald wie möglich nach dem Eingriff.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.