Bei subsoliden Lungenherden reicht Watch and wait
Bei subsoliden Lungenherden könnte eine jährliche Low-Dose-Computertomografie helfen, Überdiagnosen zu vermeiden. Denn oftmals sind eine Biospie oder eine Resektion gar nicht erforderlich.

Über den besten Umgang mit subsoliden Lungenherden (SSN), die als Vorstufe von Lungenkrebs gelten, gibt es reichlich Diskussionen. Eine einheitliche Strategie fehlt bisher, unter anderem wegen mangelnder prospektiver Studien. Das erhöht das Risiko von Überdiagnosen und Übertherapien. Bei Lungenherden, die die Prognose nicht beeinflussen, erfolgen etwa unnötige Biopsien oder Resektionen.
Die prospektive Studie BioMILD, eine Kooperation von Radiologen, Onkologen und Thoraxchirurgen, untersuchte nun das sicherste Vorgehen bei SSN (1). Eingeschlossen wurden 758 Teilnehmer der BioMILD-Kohorte, die zu Beginn kein Lungenkarzinom, aber mindestens einen SSN hatten oder bei denen sich im Verlauf ein SSN zeigte. Die Teilnehmer unterzogen sich jährlich einer Low-Dose-CT. Ziel war es, das Auftreten von Lungenkrebs und das langfristige Überleben zu bewerten.
Die SSN setzten sich aus 844 nicht-soliden und 241 teilweise soliden Lungenherden zusammen. Bei 3,7 bzw. 7,1 Prozent der Fälle wurde ein Lungenkarzinom diagnostiziert.
- Balbi M et al. Surveillance of subsolid nodules avoids unnecessary resections in lung cancer screening: long-term results of the prospective BioMILD trial. ERJ Open Res. 2024 Aug 27;10(4):00167-2024. doi: 10.1183/23120541.00167-2024