Medical Tribune
25. Dez. 2024Daten sprechen für «osteoanabol vor antiresorptiv»

Sequenzielle Therapie bei Osteoporose mit sehr hohem Frakturrisiko

Die Reihenfolge der verabreichten Medikamente spielt für den Nutzen einer sequenziellen Osteoporose-Therapie eine Rolle. Mit dem Konzept «osteoanabol vor antiresorptiv» können bei Patienten mit sehr hohem Frakturrisiko mehr Frakturen verhindert werden als mit «antiresorptiv vor osteoanabol». Diese Erkenntnis führt aktuell zu einem Paradigmenwechsel, wie Dr. Maria Carolina Diaz Machicado, Oberärztin Rheumatologische Klinik Universitätsspital Zürich, am Symposium Rheuma Top ausführte.

MRI einer Wirbelsäule eines Patienten mit Osteoporose zeigt eine Dislokation der Bandscheibe aufgrund osteoporotischer Kompressionsfraktur
Science Photo Library/ Science Source
Hier hat eine osteopo­rotische Kompressions­fraktur im Bereich L1/L2 zu einer Dislokation der Bandscheibe in den Spinalkanal geführt.

Die Osteoporose-Therapie zielt darauf ab, eine weitere Verschlechterung des Skelettes zu verhindern.

«Idealerweise wird auch die Knochenmasse erhöht, die Mikrostruktur wieder hergestellt und das Frakturrisiko gesenkt», erklärte Dr. Diaz Machicado. Die Osteoporose-Medikamente reduzieren entweder die Knochenresorption (Bisphosphonate, Denosumab) oder stimulieren die Knochenbildung (Teriparatid, Abaloparatit) oder beides zusammen (Romosozumab).

Paradigmenwechsel in der Osteoporose-Therapie

«Alle zugelassenen Osteoporose-Medikamente verringern das Risiko von Fragilitätsfrakturen», erklärte Dr. Diaz Machicado. Die Knochenstruktur wird aber häufig nicht vollständig wieder hergestellt. Deshalb ist auch häufig eine jahrelange Therapie notwendig. Wenn aber die dauerhafte Anwendung eines einzelnen Medikaments hinsichtlich Wirksamkeit und Sicherheit begrenzt ist, ist meist eine sequenzielle Therapie erforderlich (1).

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