Endokrine Chemoprävention potenziell niedriger dosieren?
Die Gefahr für ein invasives HR+ Mammakarzinom lässt sich in der Gruppe der Hochrisikopatientinnen durch eine endokrine Chemoprävention senken. Niedrigere Dosierungen könnten bei weniger Nebenwirkungen ähnlich gut wirken. Ob dies ein neuer Standard ist, diskutierten Experten in einer Pro-/Contra-Debatte am ESMO-Breast Cancer Congress 2024.
Die Effektivität der endokrinen Chemoprävention steht ausser Frage, erläutert Professor Dr. Andrea De Censi vom National Hospital E.O. Ospedali Galliera in Genua (1).
Ein Problem im klinischen Alltag sei die unzureichende Umsetzung. Nur etwa ein Viertel der infrage kommenden Personen und etwa 40 Prozent derjenigen mit duktalem Carcinoma in situ (DCIS), dem stärksten Risikofaktor, erhielten eine Chemoprävention. Hauptgründe seien potenzielle Nebenwirkungen und der fehlende Nachweis eines positiven Effekts auf die Mortalität, trotz Halbierung des Risikos. Dies liege an der unzureichenden statistischen Power der Studien.
PRO: Mehr Dosis bringt keinen Vorteil
- De Censi A. ESMO Breast Cancer Congress 2024; Vortrag: «Is low dose endocrine therapy the new standard for breast cancer chemo prevention? Yes»
- Evans G. ESMO Breast Cancer Congress 2024; Vortrag: «Is low dose endocrine therapy the new standard for breast cancer chemo prevention? No»