Expertentipps zur Therapie der schweren Alopecia areata
Alopecia areata beeinträchtigt nicht nur das Haar, sondern auch die Lebensqualität der Betroffenen. Die Autoimmunerkrankung kann dabei bis zu einem vollständigen Verlust der Körperbehaarung führen. Wann sind Systemtherapien erforderlich und welche Optionen stehen den Patienten zur Verfügung?
Das Lebenszeitrisiko für die Alopecia areata (auch kreisrunder Haarausfall genannt) wird auf 0,7% bis 3,8% geschätzt. Die Autoimmunerkrankung kann das Leben der Patienten und ihrer Familien stark beeinflussen.
So trifft mehr als die Hälfte der Betroffenen (62%) wichtige Lebensentscheidungen, wie Beziehungen und Karriere, basierend auf ihrer Erkrankung. Darüber hinaus leiden viele Patienten unter Stigmatisierung und haben ein erhöhtes Risiko für Angstzustände und Depressionen.
Ein europäisches Expertenteam hat nun einen Konsens zur systemischen Therapie bei Alopecia areata veröffentlicht. Die Diagnose erfolgt anhand der klinischen Untersuchung und trichoskopischer Befunde. In atypischen Fällen hilft mitunter eine Kopfhaut-Biopsie (4 mm) weiter. Es ist aber sinnvoll, auch nach Komorbiditäten zu suchen, um Kontraindikationen für die geplante Therapie auszuschliessen.
- Rudnicka L et al. European expert consensus statement on the systemic treatment of alopecia areata. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2024 Apr;38(4):687-694. doi: 10.1111/jdv.19768