Chronische Urtikaria: Kontrolle als oberstes Therapieziel
Die chronische Urtikaria ist eine Blickdiagnose. Die genauen Ursachen oder Auslöser der Hautreaktionen sind oft unbekannt, daher kann die Krankheit nicht aktiv geheilt werden. Stattdessen geht es darum, die Krankheit zu kontrollieren, um die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Bei der Urtikaria spielen Mastzellen eine wichtige Rolle. Wenn sie aktiviert werden, setzen sie Histamin frei. In weiterer Folge erweitern sich die Blutgefässe, es tritt seröse Flüssigkeit aus und Entzündungszellen werden angezogen.
Quaddeln, Angioödeme oder beides?
Die Quaddeln entstehen durch die Bildung eines Ödems in der oberen und mittleren Dermis. Histamin-vermittelte Angioödeme ähneln zwar den Quaddeln, die Flüssigkeit sammelt sich dabei aber in der tieferen Dermis und Subkutis. Ihre Resorption kann bis zu 72 Stunden dauern, während Quaddeln nach 24 Stunden verschwinden. Etwa 40 bis 50 Prozent der Patienten mit chronischer Urtikaria entwickeln sowohl Quaddeln als auch Angioödeme, während zehn Prozent ausschliesslich Angioödeme haben, erklärt Dr. Burkhard Kreft von der Dermatologie am Universitätsklinikum Halle (1).
- Kreft B. Praktisches Vorgehen bei Angioödem und Urtikaria. 18. Deutscher Allergiekongress, 14. – 16. September 2023, Bonn