Medical Tribune
10. Okt. 2023Am Interleukin angesetzt

Diabetes antientzündlich behandeln

Immer mehr weist darauf hin, dass Inflammation bei der Pathogenese des Typ-2-Diabetes eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Lässt sich dies auch in neue Therapieansätze umsetzen? Die Evidenz dazu fasste Prof. Dr. Marc Donath, Universitätsspital Basel, am Deutschen Diabeteskongress zusammen.

Entzündungen zu behandeln könnte die Diabetestherapie von morgen darstellen.
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Schon länger ist bekannt, dass erhöhte Glukosespiegel zu meta­bolischem Stress und damit zu einer vermehrten Freisetzung des proinflammatorischen Zytokins Interleukin(IL)-1β führen, sagt Professor Dr. Marc Donath, Chefarzt der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Metabolismus, Universitätsspital Basel (1).

Auch andere bei Diabetes erhöhte Stoffwechselprodukte wie Fettsäuren, Lipopro­teine oder Harnsäure tragen zum metabolischen Stress und damit zur vermehrten Freisetzung reaktiver Sauerstoffspezies in den Mito­chondrien bei.

So konnte bereits 2007 eine Proof-of-concept-Studie belegen, dass die Gabe eines IL-1-Antagonisten bei Typ-2-Diabetes die Stoffwechsel­lage verbessert. Diese führte zu einer Abnahme von HbA1c und einer Erhöhung der Insulinproduktion in den Betazellen. Auch systemische Entzündungsparameter wie CRP und IL-6 wurden im Zuge der Untersuchung reduziert. Die positiven Ergebnisse einer IL-1β-Blockade liessen sich inzwischen in mehreren Studien bestätigen.

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