Lupus: Risikosituation Schwangerschaft
Kardiovaskuläre Ereignisse bedingen inzwischen etwa ein Drittel der Sterblichkeit in den ersten fünf Jahren nach der Lupusdiagnose. Dazu gehören einer neuen Studie zufolge auch Ereignisse rund um die Schwangerschaft. Denn besonders in der peripartalen Situation drohen Frauen mit SLE vermehrt kardiovaskuläre Akutkomplikationen wie eine Präeklampsie oder akute Herzinsuffizienz.
Zwischen dem systemischen Lupus erythematodes (SLE) und dem Auftreten akuter kardiovaskulärer Komplikationen im Zusammenhang mit einer Entbindung besteht eine signifikante Assoziation, wie eine aktuelle US-amerikanische Querschnittstudie zeigt (1).
Darin wurden die Daten von über 63 Millionen Frauen ausgewertet, die in den Jahren 2004 bis 2019 in einem Krankenhaus entbunden hatten. Von diesen litten rund 78.000 an einem SLE.
Relatives Risiko für Präeklampsie verdoppelt
Diese Assoziation blieb auch nach Adjustierung auf potenzielle Einflussfaktoren wie Alter, Komorbidität und Ethnie erhalten. Das relative Risiko für eine Präeklampsie oder Arrhythmie war während des stationären Aufenthalts doppelt so hoch wie bei Patientinnen ohne systemischen Lupus.
Aber auch eine peripartale Kardiomyopathie und die akute Herzinsuffizienz traten jeweils viermal häufiger auf bei Frauen, bei denen ein SLE bekannt war. Für den Schlaganfall ermittelten die Studienautoren ebenfalls ein fünffach erhöhtes Risiko, für venöse Thromboembolien ein siebenfaches und für die akute Niereninsuffizienz ein achtfaches.