Allo-HCT: Dreier-Regime mit reduzierter Intensität senkt GvHD-Risiko
Die Kombination aus Cyclophosphamid, Tacrolimus und Mycophenolat-Mofetil eignet sich zur Prophylaxe einer Graft-versus-Host-Erkrankung nach allogener Stammzelltransplantation. Sie hat sich in einer Phase-III-Studie der klassischen Therapie mit Tacrolimus und Methotrexat als überlegen erwiesen.
Nach einer allogenen Stammzelltransplantation (allo-HCT) stellt die Gabe von Calcineurin-Inhibitoren zur Vermeidung einer Graft-versus-Host (GvHD)-Reaktion seit Jahrzehnten den Standard dar. Verbessern liess sich dieser lange Zeit dagegen kaum. So stellte sich heraus, dass eine Intensivierung zwar das Risiko für schwere Infekte oder Rezidive erhöht. Dabei reduzierte sich jedoch allenfalls das Risiko für akute, nicht aber für die chronische GvHD.
Phase-III-Studie untersuchte Kombi PTCy/Tac/MMF als GvHD-Prophylaxe
In der vorab durchgeführten Phase-II-Studie BMT CTN 1203 wurden drei neue Protokolle mit reduzierter Intensität (RIC) zur GvHD-Prophylaxe getestet (1). Als am vielversprechendsten stellte sich eine Posttansplantat-Dreierkombination aus Cyclophosphamid, Tacrolimus und Mycophenolat-Mofetil (PTCy/Tac/MMF) gegenüber dem Standard Tacrolimus plus Methotrexat (Tac/MTX) heraus. Nun trat die Dreierkombi in der randomisierten Phase-III-Studie BMT CTN 1703 gegen den Standard an. Die Ergebnisse wurden am ASH 2022 von Autor Prof. Dr. Shernan Holtan von der Universität Minnesota in Minneapolis vorgestellt (2).
Die 431 teilnehmenden Personen mit malignen hämatologischen Erkrankungen unterzogen sich einer allogenen Transplantation. Sie erhielten 1 : 1 randomisiert als GvHD-Prophylaxe entweder PTCy/Tac/MMF oder Tac/MTX. Primärer Endpunkt war das Überleben ohne GvHD, Rezidiv oder Progression der Erkrankung (GRFS) nach einem Jahr. Als Ereignis galt dabei eine akute GvHD vom Grad 3 oder 4, eine chronische GvHD, die eine systemische Immunsuppression erforderlich machte, ein Rezidiv/Progress oder der Tod.
Weniger akute und chronische GvHD-Ereignisse
Nach einem Jahr waren unter PTCy/Tac/MMF signifikant weniger Patienten ohne ein GFRS-Ereignis geblieben als in der Tac/MTX-Gruppe (52,7 vs. 34,9%; HR 0,641; p = 0,001).