Körperliche Arbeit treibt die Entzündung an
Körperliche Aktivität in der Freizeit senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Anstrengung während der Arbeit erhöht es. Für dieses Paradoxon wollen Forscher nun eine Erklärung gefunden haben. Sie liegt in einer systemischen Entzündung.
Menschen, die beruflich schwere körperliche Arbeit verrichten, haben ein höheres Risiko für koronare Herzerkrankung und Tod als Menschen, die im Job physisch nur wenig gefordert sind. Das gilt auch, wenn man Faktoren wie Rauchen, Alkohol, Body-Mass-Index und Bildungsgrad herausrechnet. Körperliche Anstrengung in der Freizeit dagegen senkt das Herz-Kreislauf-Risiko. Dieses «Paradox der körperlichen Aktivität» könnte mit dem Faktor Inflammation zu tun haben.
Zu den Erklärungsansätzen für diese Diskrepanz gehört, dass berufliche Plackerei oft keine ausreichenden Ruhepausen zur Regeneration erlaubt. Dadurch bleibt die durch die Aktivität angestossene Inflammation auf erhöhtem Level, was das Risiko für Atherosklerose und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert.
Analyse der Daten von gut 5.300 Teilnehmern
Um diese These weiter zu untersuchen, haben dänische Forscher kürzlich die Teilnehmer zweier longitudinaler Kohortenstudien zum Thema körperliche Aktivität befragt. Basierend auf einer einheitlichen Quantifizierung (gehobene Tonnen pro Jahr) wurde für jeden Probanden die Intensität der körperlichen Aktivität im Beruf und in der Freizeit entweder als hoch oder niedrig eingestuft.