Neues beim metastasierten Mammakarzinom
Im Rahmen der jährlichen Aktualisierung hat die AGO Mamma in ihren Empfehlungen zum metastasierten Brustkrebs zahlreiche Neuerungen hinsichtlich der Therapiesequenz bei HER2+ Tumoren umgesetzt (1). Für die Behandlung von HER2- Karzinomen erhielten Pembrolizumab und Sacituzumab-Govitecan am AGO Mammakarzinom – State of the Art Meeting 2022 eine «Doppelplus»-Bewertung.
Die Optionen für das HER2+ metastasierte Mammakarzinom sind vor dem Hintergrund neuer Substanzen und in Abhängigkeit von der Vorbehandlung komplexer und individueller geworden, erläuterte Professor Dr. Michael Lux, St. Louise Frauen- und Kinderklinik, Paderborn. Beim primär metastasierten Brustkrebs bildet die duale Blockade mit Pertuzumab/Trastuzumab plus Taxan den Standard (LoE/GR/AGO 1b A ++).
Das gilt auch für Betroffene mit adjuvanter Trastuzumab-Vortherapie und einem behandlungsfreien Intervall (TFI) von mehr als sechs Monaten (1b A ++). Kommt es zu einem schnellen Progress innerhalb von einem halben Jahr nach adjuvantem Trastuzumab, empfiehlt die AGO Mamma dagegen Trastuzumab-Deruxtecan (T-DXd; 5 D +). Pertuzumab/Trastuzumab plus Chemotherapie bzw. T-DM1 sind im Einzelfall Optionen (2b B +/- bzw. 5 D +/-). Für Frauen, die (neo)adjuvant Pertuzumab/Trastuzumab ggf. plus Chemotherapie erhalten haben, ist bei einem TFI > 6 Monate die Re-Induktion Standard (5 D ++).