Diabetische Retinopathie: Wenn die Sehleistung trotz Therapie sinkt
Trotz regelmässiger augenärztlicher Untersuchungen und Therapie etwaiger Retinopathiekomplikationen lässt sich bei einem beträchtlichen Anteil der Patienten mit Diabetes der Verlust der Sehfähigkeit nicht aufhalten. Woran könnte das liegen?
Die Hauptursachen für eine Erblindung beim Diabetes sind die proliferative diabetische Retinopathie sowie das diabetische Makulaödem, wie in einem aktuellen Standpunkt veröffentlicht im Journal JAMA Ophthalmology zu lesen ist (1). Beide Pathologien liessen sich durch ein konsequentes Screening erkennen, und durch verschiedene Therapien behandeln. Dazu gehören z.B. Lasertherapie, Angiogenesehemmer wie Bevacizumab oder Aflibercept und chirurgische Verfahren.
Trotz adäquater Behandlung schreitet allerdings bei einem nicht geringen Teil der Betroffenen der Visusverlust fort, so die Experten. Da nur wenige klinische Studien die Teilnehmenden längerfristig – das heisst über mindestens fünf Jahre – nachbeobachten, sind die Inzidenz der progredienten Sehverschlechterung sowie die Gründe und Risikofaktoren hierfür bislang unklar.