Medical Tribune
7. Apr. 2024Wer bekommt RAAS-Hemmer, SGLT2-Inhibitoren oder Finerenon?

So managen Sie die CKD in der Praxis

Etwa jeder fünfte Patient in einer Schweizer Hausarztpraxis leidet an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD). Ein frühes Screening und ein multifaktorielles Management sind für das Aufhalten der Progression von entscheidender Bedeutung. Mit der Zulassung der SGLT2-Hemmer und dem nichtsteroidalen Mineralokortikoidantagonisten Finerenon hat die medikamentöse Therapie in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt.

Eine Webinarreihe der Medical Tribune befasst sich mit dem Management der CKD.
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Je früher die Diagnose chronische Nierenerkrankung (CKD) gestellt wird, desto länger lässt sich ein Nierenersatzverfahren hinauszögern. Das sagt Dr. Jan Brügger, Praxis für Nierenheilkunde und Dialyse, Nephro am See, Horgen und Nephro am Wald, Bülach, am Webinar* von Medical Tribune. Er weist darauf hin, dass die Sterberate bei der CKD genauso hoch liegt wie bei Krebserkrankungen.

Das CKD-Management ist multifaktoriell

Die regelmässige Kontrolle von Albuminurie mittels Urin-Albumin-Kreatinin-Ratio (UACR) und geschätzter glomerulärer Filtrationsrate (eGFR) ist der Schlüsselfaktor beim Screening und Monitoring der CKD-Progression. Am besten greift man für die Berechnung der eGFR und auch des Progressionsrisikos auf die entsprechenden AGLA-Rechner zurück, rät Dr. Brügger.

Für das Management von CKD-Patienten empfehlen die Leitlinien multifaktorielle Ansätze, einschliesslich der Behandlung von Blutzucker, Blutdruck und Lipiden. An Medikamenten, die auf die Niere abzielen, standen in den letzten 20 bis 30 Jahren nur die RAAS-Hemmer zur Verfügung, so der Experte.

Aber auch unter der Therapie mit ACE-Hemmern oder Angiotensinrezeptorblockern (ARB) besteht nach wie vor ein erhebliches Risiko für eine CKD-Progression. Fortschritte gab es erst in den letzten Jahren. Mit den SGLT2-Hemmern Dapagliflozin, Canagliflozin und Empagliflozin sowie dem selektiven nichtsteroidalen Mineralokortikoidantagonisten Finerenon stehen nun vielversprechende neue Substanzen zur Verfügung.

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