Medical Tribune
30. Juni 2022Neues aus der Reproduktionsmedizin

Was sich mit der “Ehe für alle” ändert

Das Ja zur Abstimmungsvorlage «Ehe für alle» bringt zum 1. Juli auch Änderungen für die Reproduktionsmedizin. Experte Dr. Peter Fehr, OVA IVF Clinic Zürich, erläuterte die Neuerungen, und gibt Tipps für die Praxis bei Beratungen in puncto Kinderwunsch (1).

Mikroskopische Aufnahme einer künstlichen Befruchtung
iStock/koya79

Kommt das Thema «Kinderwunsch» oder «Fertilitätsreserve» in der Sprechstunde auf, ist es in jeder Altersgruppe sinnvoll, einmal das Antimüllerhormon zu bestimmen und die antrale Follikelzahl im Ultraschall zu zählen, erklärte Dr. Fehr. Das Vorgehen erhöhe die Chance, dass selbst jüngere Frauen mit einem tiefem Antimüllerhormon (AMH) und einer kleinen antralen Follikelzahl (AFC) sich noch rechtzeitig für ein «Social Freezing» entscheiden und Oozyten für eine allfällige spätere künstliche Befruchtung einfrieren lassen könnten.

Mit dem Antimüllerhormon lässt sich einiges abschätzen

Das AMH ist der beste Parameter, den Reproduktionsmediziner zur Verfügung haben. Zusammen mit dem AFC hilft der Wert, die Ovarialreserve der Frau abzuschätzen. «In der Masseinheit von pmol/l korreliert das AMH praktisch 1:1 mit der Anzahl der Follikel und der Eizellen, die wir bei bei IVF oder Social Freezing erwarten können», so der Referent. Nicht geeignet ist das Hormon hingegen zur Beurteilung der natürlichen Fertilität und zur Voraussage der Menopause.

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