Medical Tribune
12. Aug. 2022Ernährungsform und kulturelle Identität

Was kann die Mittelmeerdiät?

Die Mittelmeerdiät ist nicht nur eine Ernährungsform, sondern auch eine Lebensweise. Vor allem ballaststoffreiche und frische Zutaten stehen dabei auf dem Ernährungsplan: Etwa viel Gemüse, Obst, Nüsse, Samen, Fisch und Olivenöl. Dies schützt nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes, aber auch gegen Krebserkrankungen scheint sie etwas zu helfen.

Olivenöl ist ein wichtiger Bestandteil der Mittelmeerküche
ugurhan/gettyimages

Bereits 1980 wurde die Seven Countries Study veröffentlicht, die nahelegte, dass Amerikaner mittleren Alters häufiger einen Herzinfarkt erlitten als ihre gleichaltrigen europäischen Kollegen in Mittelmeerländern. Der damalige Forschungsleiter der Studie, der Physiologe Ancel Keys von der University of Minnesota, vermutete daraufhin einen Zusammenhang zwischen Essgewohnheiten und dem Risiko für Herzerkrankungen (1). Diese Erkenntnis führte zur formalen Definition des Mittelmeerdiät (2).

Die Seven Countries Study ist aber ein gutes Beispiel für die Aussagekraft von Ernährungsstudien; seit ihrer Publikation war sie umstritten – unter anderem wurde Keys vorgeworfen, er hätte die studierten Länder nach Gutdünken ausgewählt, und den Ausgang der Studie damit massgeblich beeinflusst (2). Problematisch ist in den meisten Ernährungsstudien auch, dass die Ernährungsgewohnheiten der Probanden anhand von Fragebögen erfasst werden. Das kann aufgrund subjektiver Einschätzungen der Probanden zu Verzerrungen führen, und ist besonders bei retrospektiven Studien der Fall.

Kasten: So funktioniert die Mittelmeerdiät

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