Medical Tribune
23. Sept. 2020Pillen statt Alkohol

Mehrere Substanzen sollen die Abstinenz unterstützen

Trotz verfügbarer psychosozialer und pharmakologischer Therapien bleibt ein Alkoholabusus oft unbehandelt. Dabei spricht die Evidenz durchaus dafür, Abstinenzwilligen medikamentös unter die Arme zu greifen.

Leere Flaschen und Gläser auf dem Tisch
istock.com/Hartmut Kosig

Mehr als zwei Milliarden Betroffene weltweit, verantwortlich für rund 6 % aller Todesfälle: Die Bilanz des pathologischen Alkoholkonsums fällt verheerend aus. Dabei lässt sich ein Abusus, genauso wie viele andere chronische Erkrankungen, verhindern bzw. behandeln. Doch gerade Letzteres scheint nur in wenigen Fällen zu passieren, kritisieren Dr. Jeremiah­ Fairbanks­ vom Department of Family Medicine and Community Health der University of Minnesota in Mankato und Kollegen. Nicht einmal jeder zehnte Abhängige erhält eine Therapie und nur ein Bruchteil von ihnen eine medikamentöse.

Depression, Ängste oder ADHS immer mitbehandeln

In der Behandlung Alkoholabhängiger spielen psychosoziale Interventionen eine wichtige Rolle. Neben motivationalen und behavioralen Therapiebausteinen sollen Craving und Konsum vor allem durch Elemente aus der kognitiven Verhaltenstherapie reduziert werden. Um den erlernten günstigen Umgang mit Alkohol möglichst lang aufrechtzuerhalten, müssen zudem komorbide psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen, Ängste oder eine ADHS angegangen werden.

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