Jetzt ist die Thromboseprophylaxe indiziert!
Erste Fallserien und Kohortenstudien zeigen, dass bei Patienten mit Covid-19 eine übermässige Gerinnungsaktivierung bezüglich Krankenhaussterblichkeit und Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung von prognostischer Relevanz ist.1–3
![kleiner fertiger medizinischer Spritzenhintergrund](/_next/image/?url=https%3A%2F%2Fmedia.medonline.at%2F2020%2F06%2FSpritze_iStock-1150068590.jpg&w=3840&q=75)
Diese Daten werden ergänzt durch anekdotische Berichte über ein gehäuftes Auftreten von venösen Thromboembolien (VTE) bei ambulanten und stationären Patienten mit Covid-19. Eine aktuelle retrospektive Analyse von 449 Patienten mit schwerer SARS-CoV-2-Infektion legt ausserdem nahe, dass in den Subgruppen von Patienten mit septischer Koagulopathie (definiert durch die Parameter Thrombozytenzahl, Quick/INR und SOFA-Score) oder mit deutlich erhöhten D-Dimeren (> sechsfache des oberen Referenzwertes) eine prophylaktische Antikoagulation ≥ sieben Tage, vorwiegend mit niedermolekularem Heparin (NMH), die 28-Tages-Mortalität reduziert.4
Bei allen Positiven an Prophylaxe denken
Bei allen Patienten mit gesicherter SARS-CoV-2 Infektion sollte die Indikation zur medikamentösen VTE-Prophylaxe mit NMH unabhängig von der Notwendigkeit einer Hospitalisierung fortlaufend geprüft und grosszügig gestellt werden.