Medical Tribune
20. Juni 2024Bessere Antwort nach Covid-Booster

Methotrexat-Pause vor Impfung zahlt sich aus

Unterbricht man bei autoimmunkranken Patienten die Methotrexat-Therapie nach der Gabe eines Covid-19-Boosters für zwei Wochen, steigert das die Impfantwort. Das ist das Ergebnis einer aktuellen britischen Studie.

Eine Methotrexat-Pause steigerte die Effizienz des Covid-19-Boosters.
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In der Untersuchung mit 383 Teilnehmern war der Antikörpertiter bei denjenigen mit MTX-Pause fast doppelt so hoch wie bei jenen, die das Medikament unverändert weitergenommen hatten.

Allerdings traten in der Gruppe mit der MTX-Pause auch kurzfristig mehr entzündliche Schübe auf.

Steigert die MTX-Pause die Covid-19-Impfantwort?

Methotrexat (MTX) ist in der Therapie vieler rheumatischer Erkrankungen fest verankert. Dazu gehören neben der rheumatoiden Arthritis und der psoriatischen Arthritis auch bei der Psoriasis.

Seine Funktion beruht auf seiner breiten Immunsuppression. Ein Nebeneffekt von MTX ist die Attenuation von Impfungen wie der Covid-19-Vakzine. Eine frühere Studie konnte etwa zeigen, dass das Aussetzen von MTX für zwei Wochen die Impfantwort der Influenza-Impfung steigern konnte.

Ein britisches Forscherteam wollte dies nun mit dem Covid-19-Booster testen. Dazu liessen sie 383 Teilnehmer (medianes Alter 59 Jahre, 62 % Frauen) Methotrexat entweder aussetzen (118 Teilnehmer) oder weiternehmen (192 Teilnehmer).

Nach vier Wochen belief sich der Antikörpertiter gegen das Protein S1-RBD bei den Teilnehmern mit MTX-Pause auf 25.413 U/mL, gegenüber 12.326 U/mL bei den Probanden ohne MTX-Pause. Diese Differenz war hochsignifikant.

Pause verursachte mehr Schübe

In der Gruppe mit MTX-Pause berichteten innerhalb der ersten 12 Wochen jedoch auch mehr Patienten über mindestens einen entzündlichen Schub (65 % vs. 46 %). Nach 26 Wochen war dieser Unterschied wieder ausgeglichen (69 % vs. 61 %).