Medical Tribune
14. März 2023Immunmodulierende Therapie

Bei wem sollte ein Infektionsscreening vor Therapiebeginn erfolgen?

Vor einer immunmodulierenden Therapie stellen sich viele Fragen: Muss man wirklich alle Patienten sicherheitshalber auf Tuberkulose testen? Wie sieht ein sinnvolles Hepatitis-Screening aus? Und wer braucht eine PCP-Prophy­laxe? Experten der EULAR geben Antworten.

Inhaltsverzeichnis
Kein Screening aber Prophylaxe ist möglich: Pneumo­cys­tis-jirovecii-Pneumonie
Dr_Microbe/gettyimages

Illustration von Pneumocystis jirovecii (ehemals Pneumocystis carinii), einem der häufigsten Auslöser opportunistischer Pneumonien.

Sowohl die Krankheit selbst als auch die immunmodulierende Therapie begünstigen bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen die Entwicklung opportunistischer und chronischer Infektionen. Generelle Empfehlungen, wie sich dem vorbeugen lässt, gibt es bisher nicht.

Eine internationale Taskforce um Dr. George Fragoulis von der Universität Glasgow hat untersucht, welche Vorgehensweisen in puncto Screening und Prophylaxe evidenzbasiert sind. Neben vier übergreifenden Prinzipien (s. Kasten) haben die 22 Experten Empfehlungen im Hinblick auf die wichtigsten Infektionen herausgegeben (1).

Tuberkulose

Vor dem Beginn einer Therapie mit bDMARD oder tsDMARD soll ein Screening auf eine latente Tuberkulose erfolgen. Patienten mit erhöhtem Tbc-Risiko werden auch vor einer Behandlung mit csDMARD, Immunsuppressiva und/oder Glukokortikoiden (je nach Dosis und Dauer) gescreent.

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