Wir essen, was die Peergroup isst
Generell orientieren sich Menschen an dem Verhalten ihrer Mitmenschen und den "Normen" der sozialen Gruppe, zu der sie sich zugehörig fühlen. Das gilt offenbar auch für das Essverhalten. Wenn andere bei den Kalorien nicht sparen, greift man oft auch selbst leichter zu Fastfood und energiereichen Snacks. Eine ausgewogene Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse kann dagegen auch Mitmenschen zu einer gesunden Kost motivieren.
In einer britischen Untersuchung, für die 15 Studien ausgewertet wurde, erhielten die Probanden Informationen über die Nahrungsauswahl und -aufnahme anderer Menschen. Im Anschluss wurde ihr Essverhalten geprüft. Die Mehrheit der Probanden waren weibliche, normalgewichtige Studenten.
Die Information, dass "andere Studenten" grosse Portionen essen, führte bei den Versuchspersonen zu einem moderat erhöhten Verzehr. Wer von einem im Allgemeinen geringen Konsum erfuhr, hielt sich auch selbst zurück.
Sogar wenn wir alleine und unbeobachtet essen, ist das Ernährungsverhalten durch soziale Aspekte geprägt, so die Untersuchung. Denn häufig übernimmt man auf unbewusster Ebene Einstellungen und Essgewohnheiten.
Weitere Untersuchungen sollen die vielfältigen Gründe für die Nahrungsmittelauswahl bei unterschiedlichen Probandengruppen durchleuchten. Das soll langfristig helfen, Menschen auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährungsweise zu unterstützen und Übergewicht zu vermeiden.