Medical Tribune
22. Okt. 2012Mit der richtigen Pflege sind Wunden auch schnell wieder weg

Geschnitten? Geschürft? Verbrannt? So heilen Wunden

Für jede Wunde gilt der Grundsatz: Je eher und je sorgfältiger sie versorgt wird, desto rascher heilt die Haut.

Bei einer kleinen Schnittverletzung muss man die Selbstheilung des Körpers nur geringfügig unterstützen. Hier genügt ein einfacher Dreipunkte-Plan:

  1. Wunde kurz bluten lassen! So wird der Grossteil des Schmutzes und der Erreger herausgespült.
  2. Gut desinfizieren! Am einfachsten mit einem flüssigen Antiseptikum (Desinfektionsmittel), das die verbliebenen Krankheitserreger rasch abtötet, zum Beispiel Merfen.
  3. Pflaster drauf! Ein herkömmliches Pflaster bietet prinzipiell ausreichenden Schutz; die Haut erneuert sich meist innerhalb einer Woche von selbst.

Zur Unterstützung des Heilungsverlauf und als zusätzlicher Schutzschild gegen Keime kann ein Wundgel verwendet werden. Ist das Pflaster nicht länger notwendig, schützt eine Pflegesalbe die noch sehr sensible und anfällige Haut vor neuem Ungemach.

Schürfwunden ausspülen, Verbrennungen abkühlen

Auch bei Schürfwunden ist das richtige Vorgehen keine Hexerei. Hier gilt es zunächst einmal, die Wunde gut auszuspülen, sollte die oberste Hautschicht stark verschmutzt sein. Lauwarmes Leitungswasser – in Regionen mit zweifelhafter Hygiene Wasser aus der Flasche – ist dafür bestens geeignet. Es folgt, wie bei einer Schnittwunde, die gründliche Desinfektion mit einem Antiseptikum.

Kleine Schürfwunden bedürfen keines Verbandes, sie heilen offen sehr gut ab. Grössere sollten mit einer sterilen Kompresse und einem Schnellverband abgedeckt und gegebenenfalls einem Arzt gezeigt werden, besonders dann, wenn sich in der Wunde Steinchen oder kleine Splitter befinden.

Im Fall von Verbrennungen heisst es zuerst: Finger weg von Hausmitteln und Geheimtipps! Richtig ist das folgende Vorgehen:

  1. Betroffene Stelle zum Kühlen unter (nicht zu) kaltes fliessendes Wasser halten!
  2. Gel auftragen! Fenistil, das auch Linderung bei Insektenstichen verschafft, tut gute Dienste.
  3. Bei Blasenbildung zum Arzt!

Erhöhtes Risiko bei Bisswunden

Grösste Vorsicht ist bei Bisswunden und Kratzwunden geboten, selbst wenn sie auf den ersten Blick harmlos erscheinen mögen. Es besteht eine sehr hohe Infektionsgefahr. Besonders bei Bisswunden drohen Starrkrampf oder Blutvergiftungen. Darum in solchen Fällen keine Zeit verlieren: Sofort zum Arzt und die Wunde professionell reinigen und begutachten lassen.

Wichtig: Kontrollieren Sie, ob Sie noch gegen Tetanus geimpft sind! Tipp: Auch kleinere Wunden sollten während des Heilungsprozesses gut beobachtet werden. Bei Schwellungen und Rötungen oder falls sich die Haut heiss anfühlt, sollte eine Fachperson abklären, ob es sich um eine Infektion handelt.