Medical Tribune
25. Mai 2014Eklatante Organmangel

Nieren-Entnahme mit nur einer Inzision

Die Lebendspende gewinnt angesichts des eklatanten Organmangels immer mehr an Bedeutung. Im Jahr 2012 lag ihr Anteil an den renalen Transplantationen bei etwa 30 %, berichteten Dr. Annegret Sollmann und Privatdozent Dr. Christian Mönch vom Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern bei ihrer Posterpräsentation.

SILS-Technik schon bei Galle und Appendix bewährt

Allein durch die laparoskopische Vorgehensweise bei der Nephrektomie lassen sich für den Spender wichtige Vorteile erzielen. Dazu zählen etwa geringere postoperative Schmerzen, kürzerer Klinikaufenthalt und bessere kosmetische Ergebnisse.

Spenderin schon nach einem Tag komplett schmerzfrei

Neue Techniken wie etwa der Einsatz des GelPort®-Systems – ein innovatives Abdichtungssystem zur Aufrechterhaltung des Pneumoperitoneums – erleichtern das operative Prozedere.

Bei einer 48-jährigen Frau, die ihrem dialysepflichtigen Ehemann ihre linke Niere spendete, erfolgte der Eingriff über einen umbilikalen Trokarzugang und lediglich einen Pfannenstielschnitt im Unterbauch. Der komplikationslose Eingriff dauerte 167 Minuten.

Unter analgetischer Medikation war die Patientin bereits am ersten postoperativen Tag komplett schmerzfrei, sodass man den Periduralkatheter am zweiten Tag entfernte. Nach drei Tagen entliessen die Chirurgen ihre Patientin nach Hause.

Was den Organempfänger betrifft, so lief ebenfalls alles glatt. Das von der Ehefrau gespendete Transplantat funktionierte hervorragend und die Dialyse konnte sofort beendet werden, wie die Kollegen mitteilten.


Quelle: 58. Jahreskongress der Saarländisch- Pfälzischen Internistengesellschaft