Medical Tribune
21. Dez. 2022Prostatakarzinom

Lange Hormondeprivation von geringem Nutzen

Gleich mehrere Experten beschäftigten sich auf dem ESMO-Kongress mit der Fragestellung der optimalen Länge einer Androgendeprivationstherapie ergänzend zur Radiotherapie nach radikaler Pro­statektomie und Lymphadenektomie. Denn diese ist noch nicht ausreichend definiert.

Nicht immer lohnt sich eine lange ADT
Dr_Microbe/gettyimages

In die RADICALS-HD(Hormone Duration)-Studie wurden Patienten rekrutiert, bei denen nach der radikalen Prostatektomie eine RT indiziert war und die nach der Operation noch keine ADT erhalten hatten (1). Bereits vor der OP wurden die Männer in folgende Gruppen randomisiert:

  • keine ADT
  • sechs Monate ADT (kurz)
  • 24 Monate ADT (lang)

Kleiner Vorteil im metastasenfreien Überleben durch längere ADT

Primärer Endpunkt war das meta­stasenfreie Überleben (MFS). Ursprünglich war ein direkter Vergleich der drei Gruppen ge­plant. Wie Professor Dr. Chris Parker, Royal Marsden NHS Foundation Trust, ­Sutton, berichtete, wurden daraus im Durchführbarkeitsstadium zwei Studien mit Zweier-Randomisierung. Somit wurden keine vs. kurze ADT und kurze vs. lange ADT separat getestet – stets kombiniert mit Radiatio.

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