Medical Tribune
26. Jan. 2024

10 Jahre Erfahrung mit Ibrutinib beim Mantelzell-Lymphom

Ibrutinib, der erste zugelassene Inhibitor der Bruton-Tyrosinkinase (BTK), ist heute ein wesentliches Element in der Behandlung des Mantelzell-Lymphoms (MCL). Prof. Martin Dreyling (Klinikum der Universität München) erläutert, wie sich der Wirkstoff nach heutigem Stand und in der Zukunft in eine optimale MCL-Therapie einfügt.

10 Years Celebration Goldene Grafik
Wow Design Studio/stock.adobe.com
Profilbild Prof. Martin Dreyling, Klinikum der Universität München
MT-Archiv

Prof. Martin Dreyling, Klinikum der Universität München

Beim MCL können zwei Abschnitte klinisch unterschieden werden (1). Auf eine eher indolente Phase mit dem klassischen nodalen MCL und dem leukämischen nicht-nodalen MCL kann eine aggressivere Phase folgen; diese wird in der Praxis durch drei Parameter charakterisiert: blastoide Zytomorphologie, Mutation von p53 oder hoher Ki-67-Index (≥ 30 %). Liegt einer dieser drei Risikofaktoren vor, dann beträgt das mediane Gesamtüberleben (OS) nur ca. fünf Jahre, (2) während bei indolenter MCL nach zehn Jahren noch zwei Drittel der Patienten leben. Besonders für Patienten mit Hochrisikoerkrankung gilt es daher, den Outcome zu verbessern.

Erstlinientherapie des MCL

Ein personalisierter Behandlungsalgorithmus sieht bei Patienten mit Standardrisiko und niedriger Tumorlast «Watch & Wait» vor (3). Bei Patienten mit klassischem MCL aber hoher Tumorlast ist dagegen eine Chemoimmuntherapie (CIT) bestehend aus Chemotherapie und Anti-CD20-Antikörper (Rituximab) der Therapiestandard. Für Patienten mit hohem Risiko wird eine zusätzliche zielgerichtete Therapie vorgeschlagen.

Um den Inhalt zu sehen, müssen Sie sich einloggen oder registrieren.