Nierensteine richtig diagnostizieren und behandeln
10 % der Weltbevölkerung leiden an Nierensteinen, Tendenz steigend. Das Rezidivrisiko liegt bei über 50 %. Adipositas spielt bei der Steinentstehung eine entscheidende Rolle. Ein Update zur Diagnostik und Behandlung bei Urolithiasis gab Prof. Dr. Andreas Neisius vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier im Rahmen des FomF WebUp-Expertenforums Urologie.

Im Jahr 2016 litten 12,2 % der Patienten, die in Deutschland auf einer urologischen Station behandelt wurden, an Nieren- oder Harnleitersteinen, berichtete Prof. Neisius. «Die volkswirtschaftliche Belastung ist also erheblich.»
Nierensteine nehmen vor allem bei Frauen zu. Die Prävalenz ist mittlerweile ähnlich hoch wie bei Männern. Auch Zufallsbefunde asymptomatischer Steine sind häufiger als früher. In den Industriestaaten sind insbesondere Überernährung, Bewegungsmangel und eine zu geringe Trinkmenge die Ursache für Nierensteine. Übergewicht erhöht unabhängig vom Geschlecht das Risiko für Harnsäuresteine signifikant. Zudem entwickeln übergewichtige Menschen häufiger Kalziumoxalatsteine.