STI bei Kindern: Nach der Diagnose genauer hinsehen
Wenn Ärzte bei Kindern sexuell übertragbare Infektionen (STI) feststellen, tragen sie eine grosse Verantwortung. Neben der medizinischen Behandlung müssen sie rechtliche Aspekte berücksichtigen: Niemand darf vorschnell verdächtigt werden, doch sexueller Missbrauch darf nicht übersehen werden.

Bei der Behandlung eines Kindes mit einer STI ist es entscheidend, die epidemiologische Lage, die Übertragungswege (siehe Kasten) und die Entwicklung des Kindes genau zu analysieren.
Epidemiologische Studien zeigen, dass bei weniger als 10 % der Kinder, die im Verdacht stehen, sexuell missbraucht worden zu sein, tatsächlich eine STI diagnostiziert wird.
Ganzheitliches Vorgehen bei STI entscheidet
Die am häufigsten gefundenen STI-Erreger bei Kindern sind Neisseria gonorrhoeae, Chlamydia trachomatis und Trichomonas vaginalis.
Infektionen mit dem humanen Papillomavirus oder Herpesviren kommen zwar vor, sie können aber auf anderen Wegen erworben worden sein, was die Interpretation erschwert, erklärte Prof. Dr. George-Sorin Tiplica von der Carol Davila University of Medicine and Pharmacy in Bukarest.
European Academy of Dermatology and Venerology (EADV) Jahreskongress 2025