Medical Tribune
2. Dez. 2025Immunreprogrammierung und Wirkstoff-Transport untersucht

Neue Ansätze beim Pankreaskarzinom

Die Mehrzahl der Betroffenen erhält die Dia­gnose Pankreaskarzinom in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Die Prognose ist dann schlecht. Es gibt zwei neue Optionen, mit denen sich die Wirksamkeit der Therapie möglicherweise erhöhen lässt, hiess es am ESMO Gastrointestinal Cancers Congress 2025.

Pankreaskarzinom: 3D-Illustration eines malignen Tumors der Bauchspeicheldrüse.
Dr_Microbe/stock.adobe.com

Mit dem Wirkstoff Talabo­stat kann das Immunsystem reprogrammiert werden, was sich für die Behandlung des metastasierten duktalen Adenokarzinoms des Pankreas (mPDAC) als nützlich erweisen könnte. Talabo­stat (BXCL701) hemmt unspezifisch die Dipeptidylpeptidasen (DPP) 4, 8 und 9 sowie das Fibroblasten­aktivierungsprotein. Alle diese Proteine werden in PDAC-Zellen überexprimiert, berichtete Prof. Dr. ­Benjamin ­Adam ­Weinberg von der Georgetown Universität in Washington DC (1).

Im Tiermodell verbesserte sich die Wirksamkeit von PD1-Inhibitoren, wenn Talabostat zusätzlich verabreicht wurde. Als Einzelsubstanz oder in Kombination mit Chemotherapie ist es nicht gegen Krebszellen wirksam. Bei Talabostat-Exposition liess sich in vitro und in vivo aber unter anderem eine Aktivierung des Inflammasoms und eine Expression des Chemokins CXCL9 nachweisen, das CXCR3+ Lymphozyten anlockt und aktiviert. Daher könnte der DPP-Inhibitor synergistisch mit Immuntherapien wirken.

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