Neue Ansätze beim Pankreaskarzinom
Die Mehrzahl der Betroffenen erhält die Diagnose Pankreaskarzinom in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Die Prognose ist dann schlecht. Es gibt zwei neue Optionen, mit denen sich die Wirksamkeit der Therapie möglicherweise erhöhen lässt, hiess es am ESMO Gastrointestinal Cancers Congress 2025.

Mit dem Wirkstoff Talabostat kann das Immunsystem reprogrammiert werden, was sich für die Behandlung des metastasierten duktalen Adenokarzinoms des Pankreas (mPDAC) als nützlich erweisen könnte. Talabostat (BXCL701) hemmt unspezifisch die Dipeptidylpeptidasen (DPP) 4, 8 und 9 sowie das Fibroblastenaktivierungsprotein. Alle diese Proteine werden in PDAC-Zellen überexprimiert, berichtete Prof. Dr. Benjamin Adam Weinberg von der Georgetown Universität in Washington DC (1).
Im Tiermodell verbesserte sich die Wirksamkeit von PD1-Inhibitoren, wenn Talabostat zusätzlich verabreicht wurde. Als Einzelsubstanz oder in Kombination mit Chemotherapie ist es nicht gegen Krebszellen wirksam. Bei Talabostat-Exposition liess sich in vitro und in vivo aber unter anderem eine Aktivierung des Inflammasoms und eine Expression des Chemokins CXCL9 nachweisen, das CXCR3+ Lymphozyten anlockt und aktiviert. Daher könnte der DPP-Inhibitor synergistisch mit Immuntherapien wirken.
1.Weinberg F et al. ESMO Gastrointestinal Cancers Congress 2025; Abstract 259MO<br />2.Dean A. ESMO Gastrointestinal Cancers Congress 2025; Abstract 260MO