Zentrales Venenzeichen erlaubt schonende MS-Diagnostik
Bisher wird die Multiple Sklerose (MS) bei typischen Zeichen eines klinisch isolierten Syndroms mit der Detektion oligoklonaler Banden gesichert. Der Nachteil: Man benötigt eine Liquorpunktion. Eine schonende Alternative könnte das zentrale Venenzeichen bieten, d. h. der Nachweis von Venen oder Venolen innerhalb der zerebralen Läsionen. Dafür genügt ein MRT mit T2-gewichteter Sequenz.

Eine Forschungsgruppe um Dr. Christopher Allen von der Universität Nottingham hat untersucht, wie der T2-gewichtete MRT-Scan bei typischer Klinik diagnostische gegenüber den oligoklonalen Banden abschneidet (1).
An der Studie nahmen 113 Patienten teil, die eine Lumbalpunktion benötigten, um die diagnostischen Kriterien für die MS zu erfüllen.
Das zentrale Venenzeichen wurde mittels einer sechsminütigen MRT ermittelt. Vereinfachen lässt sich die Diagnostik mit Hilfe der «Rule of Six», d. h. mit dem Auffinden von sechs Läsionen mit zentraler Venole.
- Allen CM et al. Diagnostic performance of central vein sign versus oligoclonal bands for multiple sclerosis. Mult Scler. 2024 Sep;30(10):1268-1277. doi: 10.1177/13524585241271988.
- Cagol A, Granziera C. Rethinking Multiple Sclerosis Diagnosis - Can the Central Vein Sign Replace Lumbar Puncture? Neurol Open Assess 2025; doi: 10.1212/WN9.0000000000000021