Medical Tribune
9. Nov. 2025Erst Schuppenqual, dann schmerzende Gelenke

Können Biologika die Entwicklung zur PsA aufhalten?

Ob eine Patientin oder ein Patient mit Schuppenflechte eine Psoriasis-Arthritis entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab; auch die Wahl der Biologika scheint das Risiko zu beeinflussen.

Nicht erkenn­bare junge Frau mit Psoriasis. Grosse, gerötete, entzündete und schuppige Plaques an den Ellbogen.
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Etwa ein Viertel der Menschen mit Plaquepsoriasis erkrankt im Verlauf an Psoriasis-Arthritis (PsA).

Bekannte Risikofaktoren sind Nagelbefall und begleitende Adipositas. Wie Biologika das Fortschreiten der Krankheit bremsen und ob sich die Wirkstoffklassen dabei unterscheiden, untersuchte ein Team um Prof. Dr. Paolo Gisondo von der Universität Verona in einer retrospektiven Beobachtungsstudie (1).

PsA-Inzidenz unter verschiedenen Biologika

Die Analyse umfasste 622 biologikanaive Erwachsene mit Plaquepsoriasis, die zwischen dem 1. Januar 2012 und dem 30. Juni 2023 die Hautsprechstunde der Universitätsklinik Verona aufsuchten und anschliessend eine Biologikatherapie begannen. Von ihnen waren 430 (63 %) männlich, das Durchschnittsalter lag bei knapp 47 Jahren. Insgesamt verfolgten die Forscher die Patienten über 2510 Personenjahre, was einem mittleren Follow-up von 4,1 Jahren pro Person entspricht.

317 Betroffene (50,9 %) erhielten TNF-Blocker, 164 (26,4 %) wurden mit Interleukin(IL)-17-Inhibitoren behandelt, und 141 (22,7 %) bekamen eine IL-23-Blockade. Während der Studie entwickelten 60 Teilnehmer (10 %) eine PsA: 45 (14,2 %) unter TNF-Blockern, 9 (5,5 %) unter IL-17-Inhibitoren und 6 (4,3 %) unter IL-23-Inhibitoren.

IL-Blocker senken das PsA-Risiko leicht

Nach Berücksichtigung prätherapeutischer Kovariaten und möglicher Störfaktoren berechneten die Forscher das PsA-Risiko unter IL-Inhibition im Vergleich zur TNF-Blockade mithilfe eines Cox-Regressionsmodells. Dabei zeigte sich, dass das Risiko je nach Biologikaklasse leicht schwankte: Im Vergleich zu TNF-Blockern war es unter IL-17-Inhibitoren um 37 % und unter IL-23-Inhibitoren um 43 % reduziert (Hazard Ratio 0,63 bzw. 0,57).