GLP-1-Analoga gegen Alzheimer und Parkinson?
Trotz intensiver Forschung fehlen bis heute durchschlagende krankheitsmodifizierende Therapien für schwere neurokognitive Erkrankungen wie Morbus Alzheimer und Parkinson. GLP-1-Rezeptoragonisten bieten dabei möglicherweise einen neuroprotektiven Ansatz .

Agonisten des Glucagon-Like Peptide-1 (GLP-1)-Rezeptors (GLP-1RA) wie Exenatide, Dulaglutide, Liraglutide, Semaglutide und Lixisenatide sind derzeit für die Behandlung des Typ-2-Diabetes und der Adipositas zugelassen. Sie imitieren die Wirkung von endogenem GLP1, das als Reaktion auf die Aufnahme von Nahrung sezerniert wird und eine Schlüsselrolle in der Glukose-Homöostase spielt.
Interessanterweise werden GLP-1 und sein Rezeptor auch stark in ZNS-Regionen exprimiert, die mit Lernen und Gedächtnis assoziiert sind (z. B. im Hippocampus), schreibt ein Team um Dr. Riccardo De Giorgi von der University of Oxford (1).
Im peripheren Nervensystem und in der Darm-Hirn-Achse finden sich ebenfalls Rezeptoren. Dieses Verteilungsmuster legt nahe, dass das GLP-1-System einen direkten Einfluss auf neuronale Funktionen hat.
- De Giorgi R et al. Glucagon-like peptide-1 receptor agonists for major neurocognitive disorders. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2025; doi: 10.1136/jnnp 2024-335593