Medical Tribune

Vitamin-D-Boost bei MS doch sinnvoll?

Ein Mangel an Vitamin D erhöht das Risiko, an Multipler Sklerose (MS) zu erkranken, und verstärkt bei Betroffenen die Krankheitsaktivität. Doch die Daten zur Wirksamkeit einer Supplementierung bleiben widersprüchlich. Französische Forscher haben das Thema erneut untersucht.

Die Einnahme von zusätzlichem Vitamin D konnte in einer Studie MS-Symptome verzögern.
Max Tactic/

Das Team um Prof. Dr. Eric Thouvenot vom Universitätsklinikum Nîmes prüfte in einer Phase-III-Studie (1) die Wirkung einer hoch dosierten Cholecalciferol-Monotherapie bei Patienten mit einem klinisch isolierten Syndrom (CIS), das zu MS passt.

An der Studie nahmen 316 Personen im Alter von 18 bis 55 Jahren teil, die kein ausgeprägtes Vitamin-D-Defizit hatten. Sie wurden zufällig in zwei Gruppen eingeteilt: Eine erhielt 24 Monate lang alle zwei Wochen 100.000 IE Cholecalciferol oral, die andere ein Placebo. Der primäre Endpunkt war das Auftreten von Krankheitsaktivität, gemessen an neuen klinischen Schüben, kontrastverstärkenden T1- oder neu entstandenen T2-Läsionen im MRT.

Im Vitamin-D-Arm erreichten 60,3 Prozent den primären Endpunkt, in der Placebogruppe waren es hingegen 74,1 Prozent (Hazard Ratio, HR, 0,66). Die Zeit bis zum Auftreten von Krankheitsaktivität war ausserdem unter Vitamin D länger (432 vs. 224 Tage). Auch die MRT-Ergebnisse sprachen für Vitamin D: Kontrastverstärkende Herde traten seltener auf (HR 0,47).

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