Medical Tribune
23. Juni 2025Abendliche Gabe senkt kardiovaskuläres Risiko nicht

Einnahmezeitpunkt von Antihypertensiva unter der Lupe

Der normale Blutdruck unterliegt einer zirkadianen Rhythmik. Während des Schlafs ist er niedriger, tagsüber höher. Patienten mit hohen Blutdruckwerten in der Nacht haben ein grösseres kardiovaskuläres Risiko als Patienten mit den gleichen Blutdruckwerten tagsüber. Eine aktuelle kanadische Studie untersuchte, wie sich der Einnahmezeitpunkt von Antihypertensiva auf schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse und Todesfälle auswirkte.

Pillen Uhr auf blauem Hintergrund
Brukoikstudy/stock.adobe.com
Die abendliche Einnahme von Antihypertensiva brachte den Patienten in der BedMed-Studie keinen Vorteil.

Blutdrucksenkende Medikamente, die abends eingenommen werden, senken bevorzugt den nächtlichen Blutdruck. Aber ob dadurch auch das kardiovaskuläre Risiko sinkt, ist unklar.

Bisher gab es drei grosse randomisierte kontrollierte Studien, die die morgendliche und abendliche Einnahmezeitpunkte von Antihypertensiva miteinander verglichen. Sie zeigten eine mögliche Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse bei den Patienten, die ihre antihypertensiven Medikamente abends eingenommen hatten.

Diese Ergebnisse waren jedoch umstritten und die Studien teils methodisch limitiert. Zudem besteht weiterhin die Sorge, dass die abendliche Einnahme der Antihypertensiva hypotonie- oder ischämiebedingte Nebenwirkungen hervorrufen könnte wie z. B. einen Sehverlust bei Patienten mit Glaukom.

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