COPD: Patientencluster mit unterschiedlicher Krankheitslast
Wer an einer COPD leidet, weist oft Komorbiditäten auf. Statt die Krankheiten einzeln ins Visier zu nehmen, könnte ein Blick auf bestimmte Patientencluster Vorteile bringen.

Nicht nur die eingeschränkte Lungenfunktion beeinträchtigt Patienten mit COPD. Begleiterkrankungen verschärfen die Symptome, erhöhen das Risiko für Krankenhausaufenthalte und steigern die Sterblichkeit.
Bisherige Studien zu Patientenclustern bei COPD nicht reproduzierbar
Zu den häufigsten Komorbiditäten zählen Osteoporose, Muskelschwund, Anämie, Krebs sowie Nieren-, Herz-Kreislauf-, Stoffwechsel- und psychische Erkrankungen. Die GOLD-Leitlinien empfehlen, jede Krankheit separat zu behandeln. Doch das Team um Line Egerod von der Universität Kopenhagen sieht darin Risiken, etwa durch Polypharmazie (1).
Ein besseres COPD-Management wäre möglich, wenn man die Betroffenen anhand ihrer Komorbiditäten in bestimmte Subgruppen mit ähnlichem Phänotyp einteilen könnte, glauben die Forscher. Bisherige Studien zur Clusterbildung scheiterten jedoch u. a. an der Reproduzierbarkeit der Ergebnisse. Die Wissenschaftler führten eine Clusteranalyse an zwei COPD-Kohorten durch. Zunächst wurden die Daten von 2054 Teilnehmern der ECLIPSE-Studie genutzt, um aus dreizehn möglichen Komorbiditäten KI-unterstützt Patientengruppen abzuleiten. An 776 Teilnehmern der Groningen Severe COPD Cohort (GSCC) versuchte man anschliessend, die gefundenen Cluster zu bestätigen.
- Egerod L et al. Comorbidity profiles in chronic obstructive pulmonary disease: a multicohort study. ERJ Open Res. 2025; doi: 10.1183/23120541.01289-2024.