Neurokognitive Störungen im ICD-11
Die 2018 verabschiedete ICD-11 löste offiziell bereits 2022 die seit 1993 gültige Version ICD-10 ab. Im deutschsprachigen Raum fehlt derzeit allerdings noch eine verfügbare deutsche ICD-11-Modifizierung und eine praktische Implementierung im Gesundheitswesen. Die Parallelkodierung von neurokognitiven Störungen bei den psychiatrischen und neurologischen Diagnosen bleibt allerdings auch im ICD-11 bestehen. Im Folgenden geht es insbesondere um neurokognitive Störungen, die im Kapitel 6 des ICD-11 angeführt werden.

Kognitive Störungen unterschiedlicher Ausprägung und Ätiologie treten bei zahlreichen psychiatrischen, neurologischen, aber auch anderen Erkrankungen und in jedem Lebensalter auf.
Sie können das primäre Symptom einer Erkrankung sein oder auch sekundär auftreten, z. B. als Begleitsymptom oder Nebenwirkung einer Therapie.
Je nach Schweregrad der neurokognitiven Störung wird zwischen einer schwergradigen Störung entsprechend einem demenziellen Syndrom und einer leichten neurokognitiven Störung unterschieden. Besonders in hohem Lebensalter treten neurokognitive Störungen als Hauptsymptom im Rahmen von neurodegenerativen Erkrankungen wie der Alzheimer- und Parkinson-Erkrankung oder bei zerebrovaskulären Pathologien auf.
- Vortrag im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP), Wien, 2.–5. April 2025