Medical Tribune
29. Mai 2025Metabolisch dysfunktionelle Steatohepatitis und ihre Komplikationen

Fallbericht: Stille Gefahr Fettleber

Eine Fettleber bleibt oft unbemerkt, kann jedoch zur metabolisch dysfunktionellen Steatohepatitis (MASH) fortschreiten. Zu den Komplikationen zählen Zirrhose, hepatozelluläres Karzinom (HCC) und häufig auch systemische Begleiterkrankungen. Besonders kardiovaskuläre Ereignisse sind die häufigste Todesursache bei Betroffenen. Wie entscheidend ein konsequentes, interdisziplinäres Management ist, zeigt der folgende Fall.

Eine Fettleber bleibt oft unbemerkt, kann jedoch zur MASH fortschreiten.
eranicle/stock.adobe.com

Ein 59-jähriger Mann mit Adipositas, Dyslipidämie und arterieller Hypertonie suchte die onkologische Sprechstunde des Massachusetts General Hospital auf (1).

Bei einem halbjährlichen Screening war ein hepatozelluläres Karzinom entdeckt worden. Bereits 12,5 Jahre zuvor hatte sein Hausarzt bei einer Routineuntersuchung erhöhte Transaminasen festgestellt.

Fettleber als Zirrhose-Vorläufer

Da andere Laborwerte unauffällig blieben, der Patient symptomfrei war und keinen Alkohol konsumierte, vermutete der Hausarzt eine metabolisch assoziierte Steatose der Leber (MASLD).

Drei Jahre später zeigte eine Oberbauchsonografie eine normal grosse Leber mit heterogenem Parenchym, Splenomegalie und prominenten Gefässen am Milzhilus, die auf Varizen hinwiesen. Eine gastroenterologische Untersuchung bestätigte den Verdacht auf eine chronische Lebererkrankung. Der Patient hatte eine vergrösserte Leber, Spider-Nävi und eine heterogene Lebertextur, die auf eine Fettleber hindeutete. Splenomegalie und Varizen deuteten zudem auf eine Zirrhose hin.

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