Personalisierte Strategien bei interstitiellen Lungenerkrankungen
Interstitielle Lungenerkrankungen sind für Pneumologen weiterhin eine diagnostische und therapeutische Herausforderung. Biomarker und Phänotypisierung gewinnen zunehmend an Bedeutung und könnten in Zukunft personalisierte Therapien ermöglichen.

Obwohl viele der Erkrankungen aus der Gruppe der interstitiellen Lungenerkrankungen (ILD) als selten gelten, ergeben aktuelle Daten, dass sie in der klinischen Praxis häufiger auftreten als bisher angenommen, so PD Dr. David Lang von der Universitätsklinik für Innere Medizin 4 – Pneumologie, Kepler Universitätsklinikum Linz.
«Die Zebra-Safari der interstitiellen Lungenerkrankungen zeigt uns, dass diese Erkrankungen gar nicht so selten sind, wie wir oft denken.»
IPF und PPF: Früherkennung ist entscheidend
Besonders die idiopathische pulmonale Fibrose (IPF) und die progressive pulmonale Fibrose (PPF) stehen im Fokus der aktuellen Forschung, da sie mit einer schlechten Prognose einhergehen.
Wichtig ist die Früherkennung mittels Screening und Biomarker-Analysen. Dabei sind die radiologischen «hallmarks of fibrosis» zu beachten:
- retikuläre Veränderungen: netzartige, meist subpleurale Verdichtungen.
- Traktionsbronchiektasen: erweiterte Bronchien infolge der Lungenretraktion
- Honeycombing: Honigwaben-artige Zysten
- Volumenreduktion
Das UIP-Muster (Usual Interstitial Pneumonia) ist selbst keine Diagnose, sondern ein prognostisch ungünstiges Muster, das bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann.
Die Phänotypisierung gewinnt auch bei den ILD zunehmend an Bedeutung. KI-gestützte Proteinanalysen haben bereits zwei Endotypen der IPF identifiziert – dies könnte den Weg zu einer individuelleren Therapie ebnen, ist PD Dr. Lang überzeugt.
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