Verbesserungsbedarf bei Schizophrenie
Trotz der Wirksamkeit moderner Antipsychotika und ihrer besseren Verträglichkeit im Vergleich zu älteren Substanzen bleibt die Schizophrenie-Therapie verbesserungsbedürftig. Probleme bestehen bei der Compliance, der hohen Zahl therapieresistenter Fälle und der schwer behandelbaren Negativsymptomatik.

Nach einer ersten schizophrenen Episode und anfänglichem Therapieerfolg gibt es drei mögliche Verläufe:
- vollständige und stabile Remission,
- partielle Remission mit schwankendem Funktionsniveau oder
- Chronifizierung mit wiederkehrenden Schüben.
«Diese Patientinnen und Patienten sehen wir häufig in der Klinik, mit häufigen Rückfällen, zunehmender Therapieresistenz und oft schlechter Compliance», erklärte DDr. Anna Weidenauer von der Wiener Universitätsklinik für Psychiatrie.
Eine Studie der MedUni Wien beobachtete die Symptomatik von Schizophrenie-Patienten (PANSS-Score) über ein Jahr. Sie zeigte, dass Therapie-Verweigerung mit verstärkter Symptomatik einherging, während eine erhöhte Amphetamin-induzierte Dopaminausschüttung in bestimmten Hirnregionen eine bessere klinische Entwicklung über drei Monate begünstigte (1).
Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie (ÖGPB), 7.11.24
- 1. Weidenauer A et al. Amphetamine-Induced Dopamine Release Predicts 1-Year Outcome in First-Episode Psychosis: A Naturalistic Observation. Schizophr Bull 2024; 13: sbae111.
- 2. Potkin SG et al. The Neurobiology of Treatment-Resistant Schizophrenia: Paths to Antipsychotic Resistance and A Roadmap for Future Research. Focus (Am Psychiatr Publ) 2020; 18(4): 456–465.