Wenn Rheuma die Füsse angreift
Schmerzhafte Fussbeschwerden sind bei rheumatischen Erkrankungen häufig. Einlagen, Schuhanpassungen und Massschuhe können die Mobilität verbessern – vorausgesetzt, sie werden sorgfältig ausgewählt und korrekt angepasst.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen betreffen oft die Füsse. Rund 85 Prozent der Patientinnen und Patienten mit rheumatoider Arthritis klagen im Krankheitsverlauf über Fussprobleme. Die Ursachen sind vielfältig, erklärte Prof. Dr. Bernhard Greitemann vom Reha-Klinikum Bad Rothenfelde (1). Sie reichen von Bursitiden, Tendovaginitiden und Muskelatrophien bis zu Arthrosen, Luxationen, Subluxationen und Osteopenie. Instabilitäten und Zerstörungen führen häufig zu Fehlstellungen. Die zusätzlich oft vorhandene verletzliche Pergamenthaut sowie ein ausgedünntes plantares Fett- und Muskelpolster verstärken die skelettalen Probleme am Fuss weiter.
«Im Rückfuss beginnt das Desaster», sagte Prof. Greitemann. Talonavikulare und subtalare Zerstörungen sowie ein Befall der Tibialis-posterior-Sehne verursachen eine ausgeprägte mediale Instabilität und einen zunehmenden Knickfuss. Eine geschwächte Peroneus-longus-Sehne begünstigt die Plattfussbildung, da der Steigbügeleffekt verloren geht. Am Ende steht eine Eversions- und Abduktionsfehlstellung mit Subluxation im Chopart-Gelenk, oft begleitet von schweren Arthrosen.
- Deutscher Rheumatologiekongress 2024