Endokarditis-Diagnose: Der Teufel steckt im Detail
Die infektiöse Endokarditis stellt selbst erfahrene Ärzte vor grosse Herausforderungen. Unspezifische, oft diffuse Symptome erfordern dabei präzise Diagnostik, und der potenziell tödliche Verlauf verlangt rasches Handeln.

Das Leitsymptom bleibt das Fieber: Laut Euro-Endo-Register (European Infective Endocarditis Register) tritt es bei etwa 78 Prozent der Betroffenen auf. Bei unklarer Ursache einer erhöhten Körpertemperatur sollte man stets an diese Erkrankung denken.
Zur Basisdiagnostik gehören Anamnese, körperliche Untersuchung, Laborwerte und die Blutabnahme zur Anlage von Kulturen. Eine Urinuntersuchung und ein Röntgenthorax kommen ggf. hinzu. Die weitere Diagnostik hängt von den Wahrscheinlichkeiten ab, die sich aus den verschiedenen Befunden ergeben, schreibt ein Team um Selina Klenantz vom Klinikum der Stadt Ludwigshafen (1).
Patienten mit infektiöser Endokarditis sind im Schnitt 60 Jahre alt, die meisten sind Männer. Der wichtigste Risikofaktor ist eine frühere Herzinnenhautentzündung. Auch implantierte Unterstützungssysteme, angeborene Herzfehler mit Shunt sowie mechanische Klappen oder Fremdmaterial nach valvulärer Reparatur erhöhen das Risiko.
- Klenantz S et al. internistische praxis 2024; 68: 155–169