Medical Tribune
23. Aug. 2024Neue Metaanalyse zur OSA-Therapie in der Schwangerschaft

Kann CPAP das Risiko für hypertensive Schwangerschaftskomplikationen senken?

Obstruktive Schlafapnoe (OSA) birgt für schwangere Frauen ernsthafte Risiken für Schwangerschaftskomplikationen wie Schwangerschaftshochdruck und Präeklampsie. Eine neue Studie deutet darauf hin, dass die kontinuierliche Überdruckbeatmung (CPAP) diese Risiken deutlich senken könnte.

Die CPAP kann eine OSA auch bei Schwangeren lindern.
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Laut der in JAMA Network Open veröffentlichten Metaanalyse hatten Frauen mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA), die eine kontinuierliche Überdruckbeatmung (CPAP) nutzten, ein um 35 Prozent geringeres Risiko für Gestationshypertonie und ein um 30 Prozent geringeres Risiko für Präeklampsie.

OSA: eine verbreitete, aber gefährliche Schlafstörung

OSA ist eine weit verbreitete Schlafstörung, die durch wiederholte Blockaden der oberen Atemwege während des Schlafs entsteht. Weltweit sind schätzungsweise zehn bis 30 Prozent der Erwachsenen im Alter von 30 bis 69 Jahren betroffen. Der globale Anstieg der Adipositas spielt dabei eine grosse Rolle.

Unbehandelt erhöht OSA das Risiko für Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, Diabetes und Schlaganfälle.

In der Schwangerschaft kann OSA erstmals auftreten oder sich verschlimmern, da hormonelle und anatomische Veränderungen die Atemwege weiter verengen. Dies erhöht das Risiko schwerwiegender Komplikationen wie Bluthochdruck und Präeklampsie.

Einfluss der CPAP bei schwangeren Frauen mit OSA

Die CPAP-Therapie, die als erste Behandlungsoption bei OSA gilt, hält die Atemwege während des Schlafs offen und mindert die negativen Auswirkungen der Schlafapnoe auf das Herz-Kreislauf-System. Einige Studien haben gezeigt, dass CPAP bei schwangeren Frauen mit OSA das Risiko für hypertensive Syndrome deutlich senken kann. Neuere randomisierte kontrollierte Studien konnten diese Ergebnisse jedoch nicht immer bestätigen.

In der aktuellen Studie untersuchten Forscher den Einfluss der CPAP-Therapie bei schwangeren Frauen mit OSA. Hierfür durchsuchten sie Datenbanken wie PubMed, Embase und die Cochrane-Datenbank nach relevanten randomisierten kontrollierten Studien und Beobachtungsstudien. Ziel war es, eine aktualisierte Metaanalyse zur Reduktion von Schwangerschaftskomplikationen durch CPAP durchzuführen.

Insgesamt erfüllten vier randomisierte kontrollierte Studien und zwei Beobachtungsstudien mit insgesamt 809 Teilnehmerinnen die Qualitätskriterien und wurden in die Metaanalyse aufgenommen.

CPAP könnte hypertensive Schwangerschaftskomplikationen reduzieren

Die Ergebnisse zeigten, dass die CPAP-Therapie bei Schwangeren mit OSA das Risiko für Gestationshypertonie um 35 Prozent (Risiko-Verhältnis [RR], 0,65; 95 %-Konfidenzintervall [KI], 0,47-0,89) und das Risiko für Präeklampsie um 30 Prozent (RR, 0,70; 95 %-KI, 0,50-0,98), senkte.

Die CPAP-Therapie könnte also eine wertvolle Massnahme zur Prävention hypertensiver Schwangerschaftskomplikationen sein, insbesondere für Frauen mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Adipositas oder einer Vorgeschichte von Präeklampsie, so die Autoren.

Allerdings weist die Studie einige Einschränkungen auf, wie die geringe Anzahl der eingeschlossenen Studien. Zudem war die Dauer und Adhärenz der CPAP-Therapie in den eingeschlossenen Untersuchungen teilweise unzureichend dokumentiert. Studien mit höheren Adhärenzraten könnten möglicherweise noch stärkere Schutzwirkungen der CPAP-Therapie zeigen.