Empfehlungen zur Operation bei bikuspider Aortenklappe
Bei einer bikuspiden Aortenklappe drohen langfristig Aneurysmen und Dissektionen. Neuere Daten beziffern das Risiko genau und stützen die Leitlinien zur prophylaktischen Operation.
Neben klappenbezogenen Komplikationen wie Insuffizienz, Stenose oder Endokarditis können Patienten mit bikuspider Aortenklappe behandlungsbedürftige Aortenaneurysmen entwickeln.
Die europäische Leitlinie nennt unabhängig vom Ausmass der Regurgitation zwei Durchmesser, ab denen man bei Aussackungen der Aortenwurzel oder der A. ascendens eine prophylaktische Operation erwägen sollte (siehe Kasten).
Prophylaktisch operieren?
Findet sich bei Patienten mit bikuspider Aortenklappe ein Aneurysma, sollte man ab einem Durchmesser von 55 mm oder mehr eine prophylaktische OP erwägen. Ein Eingriff kommt bereits ab 50 mm infrage, wenn eine Isthmusstenose oder weitere der folgenden Risikofaktoren vorliegen:
- Aortendissektion in der Familienanamnese
- schwere Aorten- oder Mitralinsuffizienz
- Schwangerschaftswunsch
- unkontrollierte arterielle Hypertonie
- Progression > 3 mm / Jahr
19. Kardiologie-Update-Seminar der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, 16.-17. Februar 2024, Berlin